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TSG Reutlingen Report II 2021

Wichtige Nachricht beim TSG Hauptausschuss: Die schwarze Null steht! Richtungsweisender Strategietag der TSG Reutlingen Marc Tiryaki-Zeeb übernimmt Leitung der Rasselbande Neu im Team: Wir begrüßen Kevin Schmidt Das Jahnhaus ist wieder geöffnet Sanierung des TSG Minispielfelds

24 JUNGE SPORTSZENE

24 JUNGE SPORTSZENE REPORT II/2021 REPORT II/2021 JUNGE SPORTSZENE 25 U16 mit Cheftrainer Stefan Beuter (Mitte) SCHNEESPORT UND TRIATHLON Der Sommer wird für Skisportler zum Winter – Das Rennteam der TSG Reutlingen trainiert auf Gletschern und in Skihallen Après-Ski: Abendsport mit Trainerin Johanna Meybrunn „Ich werde auch bei den anderen Ausfahrten dabei sein“, sagt sie. Im Winter musste Heiko Rettich (U12) vom Wintersportverein (WSV) Ebingen für das Training in Bayern doppelt so lange Autofahren, wie er dann Skifahren konnte. „Hier ist wieder alles normal“, sagt er im Pitztal: „Man kann übernachten, wir Kinder können wieder miteinander spielen, hier steht man auf 3.000 Meter Höhe und kann das ganze Tal entlang schauen.“ Für die meisten Reisen innerhalb Europas hat die Bundesregierung am 13. Mai die Quarantänepflicht aufgehoben. Dennoch müssen nach wie vor Regeln eingehalten werden: Sowohl die Einreise nach Österreich als auch nach Deutschland müssen auf einer Internetplattform angemeldet werden, jeden zweiten Tag musste ein negativer Antigen-Schnelltest vorgelegt werden. „Und man sitzt mit FFP2-Maske in der Gondel“, erklärt der Trainer. Auf dem Pitztal-Gletscher war so gut wie nichts los, und auch in der zweiten Woche war das Bild auf dem Stubaier Gletscher gleich: leere Pisten, leere Lifte. Perfekte Trainingsbedingungen: leere Pisten Im Bild Horatio Hermelink (U16) Normalerweise drängen sich um diese Jahreszeit in den wenigen offenen Skigebieten hunderte von Rennmannschaften aus ganz Europa. Kaum noch Rennläufer im Bezirk West „Nächste Saison wird furchtbar“, vermutet Stefan Beuter: Dass die Vereine auf dem Berg fehlen, ist für ihn eine Folge des verlorenen Winters. Die Schneesportler der TSG werden kommende Saison die Bezirksmeisterschaft ausrichten, in der Region West gibt es allerdings nur noch 49 aktive Schüler. Vor rund zehn Jahren waren es drei Mal so viele. An dem Rückgang ist nicht nur die Pandemie schuld, sondern auch der hohe finanzielle und zeitliche Aufwand für das Skifahren und der Klimawandel. Doch für den TSG-Cheftrainer ist der Sport nach wie vor „hammergeil“, weil er vor imposanter Kulisse stattfinde, abwechslungsreich sei und einen weit bringe – zum Beispiel in den Pfingstferien zum Tiefschnee auf österreichischen Gletschern. | Text: Kathrin Haasis | Fotos: Stefan Beuter & Markus Hermelink Es ist ein kleiner Trost: Auf den Gletschern in Österreich schneit es sogar Anfang Juni noch einmal. „Kilometer fahren“, gibt Cheftrainer Stefan Beuter als Ziel für die jungen Athleten auf rund 3.000 Höhenmeter im Pitztal aus. In dem Moment, in dem es die sinkenden Inzidenzwerte zuließen, startete das Rennteam der TSG Reutlingen mit mehreren anderen Skivereinen aus dem Bezirk West eine Aufholjagd. „Wir machen den Sommer zum Winter“, sagt Stefan Beuter. Zwei Dutzend Kinder und Jugendliche sind bei den Lehrgängen in den Pfingstferien dabei. Weitere sollen folgen, in den Sommerferien wird das Training dann in eine Skihalle verlagert. Bis Dezember will das Rennteam auf 40 Skitage kommen. Nur wenige durften trainieren Das Coronavirus hat den Skifahrern einen eigentlich perfekten Winter genommen. Nur für ambitionierte Nachwuchssportler wurde schließlich eine Ausnahme gemacht und ein paar wenige Lifte wurden angeschaltet. In Bayern durften aus der Region aber nur fünf Athleten trainieren, ein paar mehr konnten im Schwarzwald stundenweise Skifahren – überall den Corona-Regeln entsprechend mit Maske und auf Abstand. „Das hat viel Kraft und viel Flexibilität erfordert“, sagt der Cheftrainer, das Gemeinschaftsgefühl und der Teamgeist wären dabei jedoch völlig auf der Strecke geblieben. Ihre Leistung messen konnten die Kinder und Jugendlichen gar nicht, bis auf zwei Vergleichsrennen für die Altersklassen U14 und U16 waren die sonst üblichen 20 Wettkämpfe zwischen Januar und März natürlich gestrichen. „Das Loch ist immens“, sagt Stefan Beuter. Den Trainer wurmt zudem, dass die bayerischen Vereine mehr zum Trainieren kamen, in Österreich und der Schweiz sogar das übliche Sportprogramm absolviert werden konnte. Auch innerhalb der TSG hatten nicht alle Mitglieder die gleiche Möglichkeit, in Form zu bleiben. „Dabei ist Fairness die höchste Pflicht im Sport“, räumt der Cheftrainer ein. Die Verbesserung der Skitechnik ist das Thema auf den Gletschern in den Pfingstferien. Es geht darum, wieder den Anschluss zu finden, manche standen den Winter über überhaupt nicht auf den Ski. Es gehe darum Spaß zu haben, erklärt der Cheftrainer, und darum, in der baden-württembergischen Spitze zu bleiben und sich im Leistungssport für die nationale Ebene zu qualifizieren. Mit Max Haußmann, Cedric Heusel und Jana Fritz besuchen momentan immerhin drei TSGler das Skiinternat in Oberstdorf, das vom Deutschen, Bayerischen, den Skiverbänden Baden-Württembergs und dem Snowboardverband betrieben wird. Ihre früheren Teamkollegen treffen die Reutlinger zufällig auf dem Pitztalgletscher. „Das ist für die Kids toll, solche Helden zu sehen“, sagt Stefan Beuter. Endlich wieder miteinander spielen Für Katharina Meybrunn (U16) fühlte sich das Training auf dem Gletscher an, als gäbe es kein Corona mehr. Über eine Grenze zu fahren, eine neue Umgebung zu sehen, ihre Freundinnen zu treffen und miteinander quatschen zu können, ist für sie schon ein Erlebnis. „Das ist hier viel zu steil“, dachte sie kurz vor der ersten Abfahrt. Noch wie im Winter: verschneite Alpen in den Pfingstferien U12 und U14 auf dem Pitztal Gletscher mit Trainer Bernd Rettich vom WSV Ebingen

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