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TSG Report II 2019

Fechter Max Weise ist Sportler des Jahres

18 SPORTSZENE REPORT

18 SPORTSZENE REPORT II/2019 INKLUSIV Hartmut Freund holt zweimal Silber bei Weltspielen der Special Olympics Abu Dhabi. Der geistig behinderte Tischtennis-Spieler Hartmut Freund von der TSG Reutlingen Inklusiv hat bei den Weltspielen der Special Olympics, den Olympischen Spielen für Sportler mit geistiger Behinderung, zweimal Silber in der stärksten Leistungsklasse gewonnen. Er verfehlte in Abu Dhabi sowohl im Einzel als auch im so genannten Unified Doppel mit seinem nichtbehinderten Partner Heinrich Schullerer jeweils nur um Haaresbreite eine Goldmedaille. Die World Games der Special Olympics finden wie die Olympischen Spiele und die Paralympics alle vier Jahre statt. Sie unterscheiden sich von den beiden letztgenannten Weltspielen insbesondere dadurch, dass sie mit einer "Klassifizierungsrunde" beginnen, auf deren Grundlage die Sportler für den weiteren Verlauf des Wettkampfs in leistungsmäßig homogene "Divisions" aufgeteilt werden. In Abu Dhabi bestand jede dieser Leistungsklassen aus vier Einzel-Spielern oder Doppeln. Mit diesem Spielsystem will man auch Athleten mit schwereren Behinderungen gerecht werden. Freund, der dem Special-Olympics-Verein TSG Reutlingen Inklusiv angehört, schaffte es im Einzel ungeachtet seiner schweren geistigen Behinderung in die stärkste von sieben Leistungsklassen. Dort unterlag er nach glatten 3:0-Siegen gegen Ali Hasan (Bahrein) und Geraldo Silva (Puerto Rico) allein dem Tunesier Karim Gharsallah – und zwar denkbar knapp mit 7:11, 11:9, 11:8, 6:11 und 7:11. Ganz ähnlich lief es für den 51-Jährigen im "Unified Doppel", bei dem er mit seinem nichtbehinderten Partner Heinrich Schullerer (58) vom TSV Schmiden ebenfalls in der stärksten Leistungsklasse spielte. Nach ungefährdeten Drei-Satz-Siegen gegen Doppel aus Palästina und Macau zogen die beiden Schwaben nur gegen Sazzad Hossen Mustuk und dessen nichtbehinderten Partner Deb Chakma (beide Bangladesch) den Kürzeren - mit 11:7, 11:9, 10:12, 6:11 und 9:11. Die "Unified"-Wettbewerbe, bei denen behinderte und nichtbehinderte Sportler Teams bilden, nahmen diesmal einen besonderen Stellenwert bei den Weltspielen ein. In der Sportart Tischtennis sieht das Regelwerk vor, dass der behinderte und der nichtbehinderte Spieler, die ein gemeinsames Doppel bilden, ungefähr gleich spielstark und etwa gleich alt sein müssen. Mit diesen Vorgaben will der Weltverband Special Olympics International (SOI) die Inklusion behinderter Sportler in Vereine des Regelsports vorantreiben. Die TSG Reutlingen Inklusiv ist hier bundesweit führend. Sie nimmt mit ihren geistig behinderten Tischtennis-Sportlern an der Punktspielrunde im Regelsport teil. An den Wettkämpfen in Abu Dhabi, der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate, nahmen rund 7000 Athleten aus 170 Ländern in 25 Sportarten teil. Die nächsten World Games der Special Olympics sollen im Jahr 2023 in Berlin stattfinden | TSG Reutlingen Inklusiv Gabriele Glessing e.K. | Ringelbachstraße 88 | 72762 Reutlingen Telefon: +49 (0) 71 21-9 25 40 | Telefax: +49 (0) 71 21-92 54 21 Gabriele sued-apotheke.reutlingen@t-online.de Glessing e.K. | Ringelbachstraße | www.südapotheke-reutlingen.de 88 | 72762 Reutlingen Telefon: +49 (0) 71 21-9 25 40 | Telefax: +49 (0) 71 21-92 54 21 sued-apotheke.reutlingen@t-online.de | www.südapotheke-reutlingen.de TSG Reutlingen Inklusiv dominiert Tischtennis-Achalm-Cup! 16 Teams mit mehr als 100 Sportlern aus ganz Baden-Württemberg waren zur 29. Auflage des Tischtennis-Achalm-ups in die Oskar Kalbfell Halle angereist. In spannenden Spielen kämpften die Mannschaften, welche sich aus den Städten: Bopfingen, Mühlacker, Stuttgart, Tettnang, Bad Urach und Reutlingen zusammensetzten um den begehrten Wanderpokal. In der Champions League siegte das Team der TSG Reutlingen 1, welches sich im Finale gegen die Vereinskollegen der TSG Reutlingen 2 mit 5:0 durchsetzte. Damit demonstrierte die TSG Reutlingen Inklusiv erneut ihre Klasse in Württemberg. In den letzten Jahren hat sich Reutlingen zu einem Tischtennismekka des Inklusionssports herauskristallisiert. Allein 45 Tischtennis spielende TSG Sportler stellten beim Turnier ihr Können unter Beweis. Hinter der TSG Reutlingen ist das Feld auf breiter Basis sehr ausgeglichen, wofür die äußerst knappen Ergebnisse stehen. Allein in der Winner League und Lucky League gingen acht von zwölf Spielen mit 3:2 aus, was für die gleiche Spielstärke und das System mit drei Leistungsgruppen: Champions League, Winner League, Lucky League spricht, so dass alle Spieler auf gleichem Niveau gegeneinander antreten können. In der Winner League dominierte das Team aus Bad Urach, während Bopfingen den Pokal in der Lake League gewinnen konnte. In der Pause galt das Augenmerk dem neuen Vizeweltmeister im Einzel und inklusiven Doppel: Hartmut Freund, der einen Tag zuvor von den Weltspielen in Abu Dhabi zurückgekehrt war. Eine leichte Knieverletzung, die er sich hier bei den Kämpfen zugezogen hatte, verhinderte den Start des Reutlinger Ausnahmeathleten, der von allen Spielern mit tosendem Applaus empfangen und gefeiert worden. Leichtathleten dominieren Süddeutsche Meisterschaften! Läufer in Bad Urach vorne platziert Die Zahl der Inklusionsläufe in der Region hat in den letzten Jahren zugenommen. Bad Urach und sein Stadtlauf gehört seit Jahren dazu. Für die Läufergruppe der TSG Reutlingen Inklusiv ist es mittlerweile schon zur Gewohnheit geworden, sich sowohl in dem Starterfeld des Haupt-, Jedermann- oder Handicaplaufs einzugruppieren. So traten beim diesjährigen Uracher Event mit Rüdiger Heißler, Felipe Moreira (ehemaliger Inklusivfußballer), Gerhard Kühn und Corinna Pflumm gleich vier Inklusivsportler über die 3200 m im Jedermannlauf an. Alle vier konnten sich dabei im ersten Drittel der angetretenen Starter platzieren, wobei Heißler, Moreira und Kühn sogar drei Top – Ten – Plätze (6, 7 und 8) erringen konnten. Corinna Pflumm, eine der aktivsten Läuferinnen der TSG, errang den zwölften Platz unter insgesamt 37 Startern. Im Inklusionslauf über 800 m waren mit Celina Rilling (1. Platz weiblich), Arthur Blattter (2. Platz männlich), Alexander Reichert (3. Platz) und Raphael Dimmerling (4. Platz) gleich vier TSG Akteure am Start und konnten ihr Rennen erfolgreich beenden. REPORT II/2019 SPORTSZENE Die TSG Reutlingen Inklusiv demonstrierte erneut ihre gesamte Bandbreite im inklusiven Tischtennissport vom Breitensport bis hin zur absoluten Weltspitze. Wegen der großen Anzahl der aktiven Tischtennisspieler denken Albrecht Tappe und Martin Sowa schon darüber nach, analog zum Fußball, einen inklusiven Tischtennisstützpunkt in Reutlingen oder Umgebung zu etablieren. Die Siegerehrung wurde von Uwe Weber von der Stadt Reutlingen vorgenommen. Besonders freuten sich die Organisatoren, dass wieder einmal Schüler aus der Eichendorff Realschule und mehrere Gymnasiasten als Schiedsrichter fungierten. Inklusion wird in der TSG Inklusiv auf mehreren Ebenen vollzogen. | Text: Dr. Martin Sowa | Fotos: Fritz Neuscheler Die siegreichen Mannschaften. Ein wahres Medaillenpaket brachten jetzt die Leichtathleten der TSG Reutlingen Inklusiv in die Achalm-Stadt zurück. Mit sechs Startern waren sie bei den Süddeutschen Meisterschaften in Winnenden angetreten. Am Ende standen fünf Gold-, sieben Silber- sowie eine Bronzemedaille auf dem Ergebniszettel. Am erfolgreichsten zeigte sich dabei das riesengroße Talent: Julian Maier, der in der „20 Klasse“ gleich dreimal, im Weitsprung, Kugelstoßen und 100 m Lauf, ganz oben auf dem Treppchen stand. Manuel Vollmer in der aktiven Klasse dominierte im Kugelstoßen und Speerwurf und setzte sich gegen die starke Konkurrenz durch. Silbermedaillen errangen Frank Armbruster über 100 m, Standweitsprung und Kugelstoßen in der Klasse 50. In einer Jahrgangsklasse darunter (M 45) reichte es für Holger Hautzinger im Standweitsprung und im Kugelstoßen ebenfalls auf den zweiten Platz, während Sascha Lang im 100 m Lauf und im Weitsprung in der aktiven Klasse sich die silberne Medaille um den Hals hängen lassen konnte. Einen dritten Platz über 100 m errang Manuel Vollmer. In dem starken Teilnehmerfeld konnte sich auch Raphael Dimmerling mit insgesamt zwei sechsten Plätzen über 100 m und im Kugelstoßen unter die ersten 10 schieben. Die erneuten Erfolge der Leichtathleten sind Indiz für die kontinuierliche und beeindruckende Trainingsarbeit in der TSG Reutlingen Inklusiv unter Hannah Traub. | Dr. Martin Sowa Dabei stellten die vier Läufer einmal mehr ihr breites sportliches Können unter Beweis, denn sie rekrutieren sich aus drei Sportangeboten der TSG Reutlingen Inklusiv: Fußball – Tischtennis – Leichtathletik. Diese Tatsache dokumentiert einmal mehr die inklusive sportliche Bandbreite, welche in der Abteilung angeboten und von den Sportlern immer gerne angenommen wird. Insofern sind alle hier Angetretenen wieder einmal Vorbild für noch unentschlossene, die vielleicht noch nicht den Weg in die TSG Reutlingen Inklusiv gefunden haben. | Dr. Martin Sowa | Foto: V. Rilling 19

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