TOUREN MIT DEM ÖFFENTLICHEN VERKEHR Das Idealbild einer Zugreise in die Berge ist, wenn man im Zug sitzt, kann man sich entspannen, zurücklehnen und sich in ein Buch vertiefen, oder aber den Wanderführer in die Hand nehmen und den Tourenverlauf nochmals überprüfen. Der ICE auf der Arlbergstrecke in Fahrtrichtung Bregenz Die Verantwortung z. B. als Fahrer eines Kleinbusses mit sieben Mitfahrenden entfällt beim Zugfahren ebenso wie das Kolonnefahren auf der A8. Also Entspannung auf der gesamten Linie. Leider sieht die reale (Zug)-Welt oftmals ganz anders aus. Aus vielerlei Gründen hat ausgerechnet mein Zug Verspätung oder fällt ganz aus und die Anschlusszüge werden nicht mehr erreicht usw. Dann wird es ganz schnell spannend und hektisch. Trotz allem hat eine Anreise mit Öffis sehr viele Vorteile, über die schon oft geschrieben wurde und ich sie deshalb an dieser Stelle nicht wiederholen muss. Immens wichtig sind die Vorbereitungen, nicht nur zur Tour, sondern auch zur Reise. Verinnerlichen muss man, dass Hin- und Rückreise Bestandteil der Tour sind und damit ein Teil des gemeinsamen Bergerlebnisses. Also „mach‘s einfach“, trotz aller Widrigkeiten, und meistens funktioniert ja auch alles. Insbesondere mit den Regionalzügen in Bayern und Österreich. Seit dem letzten Fahrplanwechsel im Dezember 2023 sind die Verbindungen in die Berge aus unserem Raum wieder einmal mehr komfortabler geworden. Es gibt jetzt nicht nur die Railjet-Verbindung der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) von Frankfurt über Stuttgart, Ulm, Aulendorf Lindau und Bregenz nach Langen a. Arlberg und weiter nach St. Anton, Landeck Imst, Ötztal bis nach Wien, sondern auch eine ICE-Verbindung der Deutschen Bahn (DB) auf dieser Strecke, allerdings hält er auf Grund seiner Länge nicht in Aulendorf. Also es gibt mehrere Verbindungen täglich. Deshalbes lohnt es sich, dass man sich bei beiden Bahnunternehmen schlau macht. Zuweilen gibt es große Preisunterschiede. Wer Inhaber eines Deutschlandtickets ist, kann kostengünstig seine Fernverbindung ab Aulendorf oder ab Ulm planen. Oder aber auch bis in die Berge fahren. Es ist wirklich erstaunlich, wohin man mit den Öffentlichen kommt, auch mit dem Bus. Es gibt mehr Busverbindungen in den Urlaubsorten als man gemeinhin denkt. In Österreich ist die ÖPNV-Abdeckung ohnehin sehr viel besser als bei uns. Bei den Bahnunternehmen gibt es eine Vielzahl von Preisgestaltungen, so z. B. Gruppentarife, „Quer durchs Land“, „Bayern-Ticket“, „Baden-Württemberg-Ticket“. In Österreich das „Einfach-Raus-Ticket“, das „Freizeit-Ticket“. Man muss sich allerdings im Vorfeld damit befassen, und jetzt sind wir wieder bei der Tourenplanung. Einige dieser Tickets gelten auch grenzüberschreitend. Text und Fotos Helmut Kober
47 Railjet beim Halt in Aulendorf Landbus im Montafon SO KLAPPT´S MIT DEN ÖFFIS Apps erleichtern die Planung, nahezu alle Tickets lassen sich über einen jeweiligen Account online buchen. Die Verbindungsvorschläge mehrerer Apps vergleichen. Bei Überschreitungen auch die Gegenrichtung checken - manchmal sind dann die Fahrzeiten günstiger. In allen Alpenregionen gibt es günstige Tickets für Einzelreisende und Gruppen. Z. B. Bayernticket, Regiotickets, Tageskarten etc. Bei weiterer Anreise bieten DB und ÖBB häufig Sparpreise und Gruppenfahrkarten an. Unbedingt Fahrpreise vergleichen (mithilfe der Apps): Bei grenzüberschreitenden Touren können jeweilige Inland-Tickets günstiger sein. Zeitpuffer einplanen, vor allem zum Umsteigen und zur letzten Fahrt des Tages. Verspätungsund Störungscheck vor dem Aufbruch und auch unterwegs. Leichtes, mobiles Gepäck, am besten Tourenstiefel schon beim Start anziehen und die Zeit im warmen Zug für Detailplanung, Lagecheck und Auffellen nutzen. Stöcke am Rucksack oder an den Ski befestigen. Bei gleichem Startund Zielbahnhof Schließfächer recherchieren (bahnhof.de) Wartezeiten bewusst nutzen für Einkehr und Einkauf, vor allem an kalten Tagen.
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