34 Sportklettern im Kerzenschein NACHDEM ICH IM INTERNET MITBEKOMMEN HABE, DASS ES VOM DAV SPEZIELLE NACHWUCHSCAMPS FÜR JUNGE ALPINISTEN GIBT, BEWARB ICH MICH AUF DAS NÄCHSTE CAMP, DAS IN ARCO STATTFINDEN SOLLTE. ICH MUSSTE EIN PAAR WOCHEN AUF DIE ANTWORT UND DIE ERHOFFTE ZUSAGE WARTEN. NACH DEM ERSTEN KONTAKT MIT ANDEREN TEILNEHMERN ENTSTAND DER PLAN MIT DEM ZUG ANZUREISEN. ICH SELBST STARTETE UM 6:00 UHR IN REUTLINGEN UND SAMMELTE ZWEI WEITERE TEILNEHMENDE UNTERWEGS AUF; EINEN IN STUTTGART UND EINE WEITERE STIEG DANN IM ZUG VON MÜNCHEN NACH TRENTO EIN. VON TRENTO AUS WAR ES NUR NOCH EINE STUNDE BUS- FAHRT NACH ARCO AM GARDASEE. Nach 9 Stunden Fahrt gönnten wir uns in Arco erstmal eine Kugel Eis und tranken guten italienischen Kaffee, bevor wir uns auf den Weg in die Ferienwohnung aufmachten. Dort trafen wir drei weitere Teilnehmende und die beiden Bergführer, Rainer Treppte und Fritz Miller, an. Nach der ersten Lagebesprechung richteten wir uns in der Ferienwohnung ein und beim anschließenden gemeinsamen Kochen lernten sich alle Teilnehmenden gut kennen. Die Teilnehmenden waren alle sehr locker drauf. Meine Befürchtung, in einem steifen Eliteclub zu landen, war glücklicherweise unbegründet. Nach dem Wettercheck war klar, dass wegen schlechten Wetters jeder Tag, so gut es geht, genutzt werden sollte. Deshalb machten wir uns am folgenden Tag früh um 6:00 Uhr auf den Weg zum Colodri und stiegen noch bei Dunkelheit in die Route Renato Rossi ein, die mit 10 Seillängen und dem Schwierigkeitsgrad 6a+ bewertet ist. Mit meinem Namensvetter Aaron bildete ich dann eine Seilschaft, womit das A-Team geboren wurde. Obwohl wir so früh aufgestanden waren, um dem Regen zu entkommen, erwischte uns bei der letzten Seillänge ein strömender Regen. Da wir ohnehin alle nass waren, begaben wir uns noch auf die Highline am Colodri. Unsere Bergführer gönnten uns anschließend jedoch nur eine kurze Erholung in der Stadt und beschlossen noch einen Abstecher nach Massone zum Sportklettern. Highline am Colodri
35 A-Team in der Renata Rossi Die nächsten Tage waren leider sehr verregnet und so konnten wir nur noch zwei alpine Mehrseillängen klettern. Noch einmal am Colodri die Route Katja Monte (13 Seillängen, im Schwierigkeitsgrad 6b) und Pilastro Gabrielli (6 Seillängen im Schwierigkeitsgrad 6b). In diesen drei Einheiten übten wir trotz des Regens technisches Klettern, mit Haken, Leitern und teilweise auch an Überhängen. Weitere Aufgaben waren: mobiler Standplatzbau, Portaledge Aufbau und das richtige Verwenden von Steigklemmen. Wegen zu starkem Regen mussten wir dann noch einen Tag auf die Kletterhalle in Trento ausgeweichen. Dennoch konnten wir die Theorieeinheiten innerhalb der wenigen Schönwetterfenster mit praktischen Einheiten nutzen. Die Rückfahrt mit Bus und Zug klappte wieder reibungslos. Vielen Dank an die beiden Bergführer, die uns in der Woche begleitet haben und uns viele neue Techniken vorgestellt und beigebracht haben. Ein großes Dankeschön geht auch die Sektion Reutlingen, die mich soweit unterstützt hat, dass ich an dem Nachwuchscamp teilnehmen konnte. Text: Aaron Kaltwasser Fotos: Philipp Abels und Aaron Benkert
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